Unser Kundenprojekt: Implementierung eines Archivierungssystem für das SAP


Eines der bekanntesten und verbreitetsten Systeme ist die ERP-Software von SAP.  Das System ist auf eine Individualisierung durch Integration von Drittsystemen ausgelegt, da offene Schnittstellen definiert sind. 

In unserem Kundenprojekt ging es um eine Implementierung eines Archivierungssystems in SAP. Für die Umsetzung haben wir die von SAP bereitgestellten Interfaces SAP WebDAV ILM und SAP Content Server HTTP verwendet. Der Archive-Server dient SAP Anwendern als Archiv und Ablagesystem für sensible oder business-relevante Daten und Dokumente, die einer gesetzlichen Aufbewahrungsfrist unterliegen.
 

Wiederherstellung von Daten bei Totalausfall


So war eine weitere wichtige Komponente in unserem Kundenprojekt die Übernahme der Dateien aus dem Bestandssystem, denn die neue Anwendung sollte eine alte Version ablösen. Bereits abgelegte Dateien mussten dazu erfolgreich ausgelesen und in die neue Anwendung integriert werden, ohne diese zu verändern. Nach der Übernahme mussten die Dateien am gleichen Ablageort wieder auffindbar sein und durften nicht doppelt archiviert werden.

Auch das Disaster Recovery darf bei der Ablage von wichtigen Daten nicht fehlen und war dementsprechend ebenso Teil unseres Auftrages. Die Datenbank als auch die gesicherten Einstellungen können nach einem Systemausfall wegen eines Hardware Ausfall wiederhergestellt werden.
 

Priorität: Performance und Modifizierbarkeit, um einen langen Software Lifecycle zu gewährleisten


Eine gute Software-Architektur zeichnet sich in ihrer Stetigkeit bei späteren Änderungen aus. Außerdem hat sie großen Einfluss auf die Performance der Software. Damit Systeme durch Add-Ons nicht überfrachtet und verlangsamt werden achten wir bei all unseren Projekten immer auf eine schlanke Architektur. Wir beraten unsere Kunden und unterbreiten Vorschläge hinsichtlich Anforderungen und Einflussfaktoren wie Performanz, Sicherheit, Infrastruktur für Modifizierbarkeit oder Hardwareeinschränkungen.   
 

Das Backend: die Trennung von Metadaten und Dokumenten


Um ein Höchstmaß an Performance und Komfort zu gewährleisten haben wir bei unserem SAP Projekt eine Trennung von Metadaten und Dokumenten umgesetzt. Die Metadaten werden in einer neu erstellten SQL Datenbank gespeichert. Dabei handelt es sich um Informationen, die zur internen Verwaltung der Dokumente benötigt werden, wie die Dokumenten ID, der Dokumentenpfad aber auch Attribute wie z.B. Legal Hold. Das beschleunigt die Zugriffszeiten und macht die Informationen auch im offline Modus des Speichermediums verfügbar.

Die Daten und Dokumente selbst werden über einen Dateisystemadapter für das Ablagesystem auf einem extra Storage gespeichert. Als extra Storage ist die Speicherung in der Cloud, auf einem Netzlaufwerk, einer Festplatte oder einem unveränderliches WORM Medium grundsätzlich möglich. Außerdem können die Daten und Dokumente komprimiert und/ oder verschlüsselt abgelegt werden.

Mit jedem Dokument wird ein Lese-, Update -, oder Schreibschutz verknüpft, so dass keine Fehler entstehen können. Diese Information wird zusammen mit den Metadaten in der SQL Datenbank abgespeichert.

 

Unsere Entwicklungsumgebung: Visual Studio 2019
Verwendete Tools: SQL Datenbank, .NET Core 3.1 mit Möglichkeit, später auf Nachfolger .NET 5.0 umzustellen
SAP Schnittstellen: (REST API) Schnittstelle WebDAV ILM, Content Server HTTP